Wir sind derzeit dabei ein Wiki für einen bestimmten Teilbereich neu einzuführen. Dieser Bereich hat sich bisher vor dieser Technologie verschlossen und möchte das nun ändern. Bei der Präsentation stellten die Stakeholder natürlich die Frage, wie wir die Qualität der Wiki-Inhalte sicherstellen.
Im Vergleich zu Wikipedia, wo mehrere 100 Autoren die Beiträge prüfen, ist ein Firmenwiki auf sich alleine gestellt. Sofern ein Wiki überhaupt eine Qualitätssicherung benötigt, sollte man sich vielleicht nochmal vor Augen führen was zu Qualität führt:
- Strukturiertes Vorgehen
- Einsatz von Hilfsmitteln / Werkzeugen
- Ausbildung
Unter Beachtung dieser Punkte können auch in einem vermeintlich unstrukturierten Wiki Beiträge hoher Qualität erzeugt werden. Ideen für die Umsetzung dieser Punkte möchte ich in diesem Beitrag anregen.
Punkt 1: Strukturiertes Vorgehen
Es muss zu Beginn klar sein was in das Wiki gestellt wird. Es muss ein Zielbild entwickelt, Kategorien geschaffen, Namensräume und klare Rollendefinitionen vergeben werden. Dies zielt auf die Planung vor Einführung eines Wikis ab. So können beispielsweise Mitarbeiter die Rolle des “Wiki Gärtners” übernehmen, der die Beiträge kontrolliert. Dabei sollte sich die Kontrolle auf folgende Bereiche konzentrieren:
- Kategorienzuordnung,
- Vervollständigung,
- Konfliktlösung bei inhaltlichen Diskussionen
- Redundanz der Artikel
Es ist also ein manueller Aufwand erforderlich, um die Qualität des Systems zu gewährleisten.
Punkt 2: Einsatz von Hilfsmitteln / Werkzeugen
Es ist inzwischen unbestritten, dass der richtige Einsatz von Werkzeugen die Qualität eines Systems erhöht. So bleibt bei einem Wiki die Frage wie ein “Wiki Gärtner” über neu zu prüfende Beiträge informiert wird. Hier scheiden sich die Geister ob ein Push- oder Pull-Mechanismus die richtige Wahl ist. So kann der Wiki-Gärtner über alle neuen Einträge informiert werden, oder der Autor eines jeweiligen Beitrags einen Benachrichtigungs-Button aktivieren. So kann durch einen Workflow versucht werden, eine Bewertung der Beiträge zu organisieren. Vielleicht reicht es einfach, wenn der Wiki-Gärtner sich über bestimmte Suchkriterien einen RSS-Feed abonniert, um auf die neuen Beiträge aufmerksam zu werden.
Punkt 3: Ausbildung
Die Mitarbeiter, die ein das Wiki nutzen sollen, müssen über die notwendigen Fähigkeiten verfügen dieses zu tun. Viele werden da sagen, dass das selbstverständlich ist, in der Praxis wird dieser Faktor leider häufig unterschätzt. Es sollte also vorab klar sein, was in das Wiki eingestellt werden soll. Es muss transparent sein, was ein Howto ist, ein Artikel, eine Notiz etc. Ebenso sollte die Meta-Syntax des Wiki-Systems klar und eine Hilfe zur Benutzung verfügbar sein. Denn mangelnde Ausbildung des Personals kann gleichzeitig auch das Scheitern des Wiki-Projekts zur Folge haben. Nämlich genau dann, wenn die beteiligten Personen das Wiki boykottieren und immer noch die Dokumente per Email versenden, die eigentlich in das Wiki gehören.
Fazit:
Die Bedenken bei einer Wiki-Einführung, die oft vom Management eingebracht werden, können durch eine gute Planung ausgeräumt werden. Die Qualität eines Wikis steht insgesamt mit der Art und Weise, wie das Projekt Enterprise 2.0 angegangen wird. Leider werden die Ziele häufig zu hoch angesetzt und die Erwartungen nicht erfüllt. Das Wiki ist auch nur ein Werkzeug, und bildet mit vielen anderen Arbeitsmethoden und Hilfsmitteln einen Weg zum Enterprise 2.0.
Die Rolle des Wiki-Gärtners wird auch schön unter den wikipatterns beschrieben:
http://www.wikipatterns.com/display/wikipatterns/WikiGnome
Weiterhin nimmt sich das Forschungsprojekte ICKE 2.0 ( http://icke-projekt.de/ ) dieser Problematik an und entwickelt spezielle Funktionen zur Qualitätssicherung in Wikis. Auch der folgende Beitrag greift das Wikis und Qualitätssicherung auf: http://www.cosmocode.de/de/blogs/detman/qualitaet-in-enterprise-wikis/Fuchs-Kittowski.etal.pdf
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